Demosntration in Schönefeld am 13.07.2025

Kein Abschiebeknast am BER

Am Sonntag, dem 13. Juli 2025, versammelten sich rund 150 Menschen vor dem Rathaus Schönefeld, um ein unüberhörbares Zeichen gegen das geplante Abschiebezentrum am Flughafen BER zu setzen. Aufgerufen hatten unter anderem lokale Initiativen, antirassistische Gruppen – und natürlich: Die Linke. Denn für uns ist klar – wir dulden keine Orte der Entrechtung und Isolation, weder am BER noch sonst irgendwo.

Was von Behörden nüchtern als „Behördenzentrum“ im Bebauungsplan 02/11 verschleiert wird, ist in Wahrheit nichts anderes als ein Symbol der Abschottung: ein Ort, an dem Menschen inhaftiert werden, nur weil sie fliehen mussten. Ein Ort, an dem Menschenwürde zur Nebensache erklärt wird. Ein Ort, der mitten in Brandenburg entsteht – direkt vor unserer Haustür.

Mit Transparenten, Redebeiträgen und lautstarken Slogans machten die Teilnehmer*innen der Kundgebung deutlich: Diese Politik der Kälte darf nicht weiter voranschreiten. Die geplante Abstimmung der Gemeindevertretung Schönefeld, die nun bereits für den 16. Juli angesetzt ist, droht Tatsachen zu schaffen, bevor demokratischer Protest überhaupt vollständig Gehör finden konnte.

„Wir stehen an der Seite derer, die entrechtet werden – nicht an der Seite derer, die sie abschieben wollen“, sagte Patrick Scharkowski, Kreisvorsitzender der Linken Dahme-Spreewald, in seinem Redebeitrag. „Ein Flughafen, der für globale Mobilität steht, darf nicht zum Synonym für institutionelle Gewalt werden. Wir kämpfen für ein Brandenburg, das offen und solidarisch ist – nicht für eins, das Mauern baut.“

Die Linke fordert ein sofortiges Moratorium für das Projekt, echte Transparenz in der politischen Entscheidungsfindung und einen grundlegenden Richtungswechsel in der Migrationspolitik – weg von Abschottung, hin zu Aufnahme und Integration.

Wir danken allen, die an diesem Tag Haltung gezeigt haben. Dieser Protest war wichtig – vielleicht die letzte Gelegenheit, öffentlich Widerstand zu zeigen, bevor Tatsachen geschaffen werden. Doch eines ist sicher: Egal, wie die Abstimmung ausgeht – unser Widerstand ist nicht vorbei. Wir bleiben laut. Wir bleiben unbequem. Wir bleiben solidarisch.

Kein Abschiebezentrum am BER – nicht jetzt, nicht morgen, nicht hier, nicht anderswo!